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rechercheprojekt


ansatz:

wie wäre der begriff "textsampling" zu definieren, um eine meiner meinung nach internetspezifische form der kommunikation und wissensvermittlung zu erzielen?

der begriff sampling ist mittlerweile zu einem schlagwort avanciert, das in verschiedensten bereichen zur bezeichnung der kombination von fragmenten gebraucht wird, sampling als das kulturelle produktions- und kompositionsverfahren des zeitalters der vernetzung.

um zu einem konkreteren definitionsansatz für diesen begriff zu kommen, habe ich mich mit seiner definition im musikkontext auseinandergesetzt.

wie wird der begriff sampling in der musik definiert und lassen sich die hier erarbeiteten definitionsansätze in einen sprachkontext übertragen?

streng technisch gesehen, bezeichnet sampling die digitale reproduktion analogen klangmaterials. digitalisierte daten werden in archiven abgespeichert. auf diese archive zugreifend werden die samples in echtzeit zu neuen stücken rekombiniert.
spannender aber für die übertragung in den sprachbereich erscheint mir die definition des samplings als produktions- und kompositionsverfahren.
nach rolf grossmann lässt es sich mit den drei schritten
- fragmentierung
- dekontextualisierung
- und transformation
beschreiben und gegenüber anderen ähnlichen verfahren abgrenzen. dabei ist neben der fragmentierung und dekontextualisierung die transformation, im sinne einer erweiterung des ausgangsmaterials, ein wesentliches spezifikum des samplingverfahrens.

fragmentier-, dekontextualisier- und transformierbarkeit sind die punkte, die sich für meine weitere vorgehensweise als grundlegende definitionskriterien herauskristallisiert haben.
dabei sind die technischen kriterien wie digitalisierung und computergenerierte transformation etwas in den hintergrund getreten.

dann habe ich mich mit den themen "hypertext" und "hyperfiction" befasst (heiko idensen, florain cramer, johannes auer, uwe wirth ...)

wo gibt es berührungspunkte zwischen hypertext, hyperfiction, sampling im musikkontext und textsampling?
(definitionen, vorgehensweisen, forderungen, problematik usw.)

im zusammenhang mit hypertext/hyperfiction habe ich mich auch mit den der hypertextidee entsprechenden literarischen experimenten aus zeiten vor dem internet (proust, joyce, dadaismus...) auseinandergesetzt.

weitere angaben zu meiner vorgehensweise, sind unter skizze der vorgehensweise aufgeführt.


fokus:

durch meine recherchen habe ich mir einen koplexen einblick in das thema verschaffen können.
durch die auseinandersetzung mit der materie haben sich fragestellungen ergeben, die mir als besonders spannend erscheinen.
auf diese habe ich mich bei der aufarbeitung des recherchierten materials konzentriert.

ist hypertext eine form von textsampling?
(nach den kriterien fragmentier- , dekontextualisier- und transformierbarkeit)

und an der schnittstelle von hypertext und textsampling ergebenden sich die fragen:

wer generiert in einem nichtlinear strukturierten system information?
welche funktion kommt dem leser (rezipienten, user) zu?
welche funktion hat der autor (der das material zur verfügung stellende)?


zu diesen fragestellungen interessante ausschnitte aus den texten, mit denen ich mich während dieser recherche befasst habe, habe ich in einer art übersicht unter den einzelnen stichworten (mit verlinkung zu den jeweiligen originaltexten, wenn auf dem netz vorhanden) zusammengestellt.


[alw, dezember 2000]



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